Berlin Wrangelstrasse Nr.66
von Anna Maria Rippl
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Über das Buch
Projektbeschreibung zu „Berlin Wrangelstrasse 66b“
Diese Bilder sind entstanden in einer Berliner Wohnung im Stadtteil Kreuzberg im Sommer 2011. Es ist nicht meine Wohnung, aber es hätte auch meine sein können. Diese Wohnung existiert so nicht mehr. Die Bewohner sind ausgezogen, die Wohnung wird saniert.
Ich bin in Berlin aufgewachsen, im Ostteil der Stadt, in alten unsanierten Wohnungen mit zusammengewürfelten Einrichtungsgegenständen, die irgendwo übrig waren. Mit Außentoilette auf der halben Treppe, Lichtschaltern aus der Erbauungszeit des Hauses, im Winter vereisten Fenstern und an der Zimmerdecke überwinternden Schmetterlingen. Die Menschen mussten sich um vieles selber kümmern und waren (zwangsläufig) kreativ in der Einrichtung und Instandhaltung ihrer Wohnungen. Der Charme der alten Häuser, der Geruch der Treppenhäuser nach Holz und Bohnerwachs, die Individualität der Lebenräume – das sind Erinnerungen, die bei mir wach wurden als ich dieser hier gezeigt Wohnung zum ersten Mal betrat.
Heute hat sich die Stadt verändert und ist an allen Ecken moderner geworden.
Es gibt fast keine unsanierten Häuser mehr, keine billigen Wohnungen, keine selbstgestalteten Räume; Freiräume.
In den modernen Wohnräumen sind Einbauküchen und geflieste Bäder stilgebend.
Da man eh wohl bald wieder ausziehen muß, wird man sich nicht die Arbeit machen, die Wände arg zu verändern, denn man müsste das ja alles wieder renovieren.
Und so leben wir in Raufasertapeten und Ikeaträumen.
In Berlin.
Der Hauptstadt der Kreativen.
Diese Wohnung in der Wrangelstrasse 66 war die letzte ihrer Art in meinem Freundeskreis. Nach 3 Jahren zermürbendem Kleinkrieg mit den neuen Hausbesitzern ist die Bewohnerin nun ausgezogen.
Im Erdgeschoß sitzt seit kurzem eine Designagentur; modern und strahlend hell.
In meiner Fotoarbeit habe ich die Einmaligkeit dieser Wohnung als Erinnerung für die Bewohnerin festgehalten. Ich habe aber auch Bilder geschaffen, die unabhängig von dieser konkreten Person eine Lebensart beschreiben. Eine Art zu Leben, die langsam aber sicher nur noch in unserer Erinnerung existiert. Das nun schon „alte“ Berlin.
Diese Bilder sind entstanden in einer Berliner Wohnung im Stadtteil Kreuzberg im Sommer 2011. Es ist nicht meine Wohnung, aber es hätte auch meine sein können. Diese Wohnung existiert so nicht mehr. Die Bewohner sind ausgezogen, die Wohnung wird saniert.
Ich bin in Berlin aufgewachsen, im Ostteil der Stadt, in alten unsanierten Wohnungen mit zusammengewürfelten Einrichtungsgegenständen, die irgendwo übrig waren. Mit Außentoilette auf der halben Treppe, Lichtschaltern aus der Erbauungszeit des Hauses, im Winter vereisten Fenstern und an der Zimmerdecke überwinternden Schmetterlingen. Die Menschen mussten sich um vieles selber kümmern und waren (zwangsläufig) kreativ in der Einrichtung und Instandhaltung ihrer Wohnungen. Der Charme der alten Häuser, der Geruch der Treppenhäuser nach Holz und Bohnerwachs, die Individualität der Lebenräume – das sind Erinnerungen, die bei mir wach wurden als ich dieser hier gezeigt Wohnung zum ersten Mal betrat.
Heute hat sich die Stadt verändert und ist an allen Ecken moderner geworden.
Es gibt fast keine unsanierten Häuser mehr, keine billigen Wohnungen, keine selbstgestalteten Räume; Freiräume.
In den modernen Wohnräumen sind Einbauküchen und geflieste Bäder stilgebend.
Da man eh wohl bald wieder ausziehen muß, wird man sich nicht die Arbeit machen, die Wände arg zu verändern, denn man müsste das ja alles wieder renovieren.
Und so leben wir in Raufasertapeten und Ikeaträumen.
In Berlin.
Der Hauptstadt der Kreativen.
Diese Wohnung in der Wrangelstrasse 66 war die letzte ihrer Art in meinem Freundeskreis. Nach 3 Jahren zermürbendem Kleinkrieg mit den neuen Hausbesitzern ist die Bewohnerin nun ausgezogen.
Im Erdgeschoß sitzt seit kurzem eine Designagentur; modern und strahlend hell.
In meiner Fotoarbeit habe ich die Einmaligkeit dieser Wohnung als Erinnerung für die Bewohnerin festgehalten. Ich habe aber auch Bilder geschaffen, die unabhängig von dieser konkreten Person eine Lebensart beschreiben. Eine Art zu Leben, die langsam aber sicher nur noch in unserer Erinnerung existiert. Das nun schon „alte“ Berlin.
Eigenschaften und Details
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Projektoption: Standard-Querformat, 25×20 cm
Seitenanzahl: 58 - Veröffentlichungsdatum: Sept. 26, 2011
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